Die Stoffwechselerkrankung mit dem Begriff Diabetes mellitus (griechisch: „honigsüßer Durchfluss“ und dem lateinischen Wort “mellitus” = „honigsüß“) ist in Deutschland unter dem Namen „Zuckerkrankheit“ bekannt.
Die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate (aus Früchten, Getreideprodukten, Kartoffeln, Mais oder Reis) werden im Verdauungsprozess zu Glukose (sogenanntem Traubenzucker) umgewandelt, welche anschließend über die Darmwand in das Blut gelangt und im Körper verteilt wird.
Sobald der Körper Kohlenhydrate in der Nahrung erkennt, wird – bei einem gesunden Menschen – in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert. Dieses „öffnet“ die Körperzellen für den Transport der Glukose ins Zellinnere, wo die Glukose anschließend zur Energiegewinnung verbraucht wird. Überschüssige Glukose wird als Glykogen in der Leber und den Muskelzellen eingelagert, wodurch der Blutzuckerspiegel nach der Nahrungsaufnahme (ca. 80–120mg/dl oder 4,5–6,7mmol/l) konstant gehalten werden kann.
Produziert der Körper, meist aufgrund von krankhaften Veränderungen, nicht genug oder gar kein Insulin mehr, spricht man von der Krankheit „Diabetes mellitus“.
Beim Diabetes mellitus verbleibt die aufgenommene Glukose sehr lange im Blut, und auch die körpereigene Glukose-Aufspaltung aus bereits eingelagertem Glykogen in der Leber läuft ständig weiter, was schließlich zu einem dramatischen Anstieg der Blutzuckerwerte im Blut führt. Denn das Insulin – der „Türöffner“ für den Transport der Glucose aus dem Blut in die Körperzellen – fehlt.
Neben dieser Funktion ist Insulin das einzige Hormon im menschlichen Körpers, welches Körperfett aufbaut und dafür sorgt, dass diese Fette als Depots bleiben, um Energiereserven für „schlechte Zeiten“ bereit zu halten. Ein schwerer und lang anhaltender Insulinmangel ist daher durch eine extreme Gewichtsabnahme durch Abbau von Körperfett und (Muskel-) Eiweiß zur Energiegewinnung erkennbar.
Verschiedene Arten von Diabetes mellitus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet folgende vier Hauptkategorien der Diabetes-Erkrankungen:
- Der Typ-1-Diabetes-mellitus wird meist schon bei Kleinkindern oder Kindern festgestellt. Die Bildung des Insulins in der Bauchspeicheldrüse ist gestört und führt zu einem absoluten Insulinmangel.
- Beim Typ-2-Diabetes-mellitus handelt es sich um eine Insulinunempfindlichkeit, die von einem relativen bis zu einem absoluten Insulinmangel im späteren Krankheitsverlauf führen kann. Er wird oft als „Altersdiabetes“ bezeichnet.
- Der Typ-4-Schwangerschaftsdiabetes tritt im letzten Drittel einer Schwangerschaft auf. Die Regulierung des Blutzuckers normalisiert sich meist nach der Schwangerschaft.
- Andere Diabetes-Typen
Allein in Deutschland wurden im Jahr 2007 über 7 Millionen Menschen wegen Diabetes behandelt. Das entspricht einem Anteil von bei 8,9%. Davon leiden fünf bis sieben Prozent am Typ 1, etwa 90% am Typ 2 und circa drei Prozent sind am Typ 4 erkrankt.
Dabei fällt auf, dass unter älteren Patienten Diabetes mellitus häufiger vorkommt als unter jüngeren. Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt weiterhin. Weltweit werden jährlich 65.000 Diabetesneuerkrankungen bekannt. Nach Hochrechnungen könnte die Anzahl der weltweit erkrankten Diabetespatienten bis zum Jahr 2030 auf 439 Millionen ansteigen.
Quellen:
- http://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-2/Notfall-Unterzucker-11704_10.html
- http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Diabetes/Wissen/Diabetes-mellitus-Typ-2-Zuckerk-119.html
- http://www.internisten-im-netz.de/de_was-ist-typ-2-diabetes_386.html
- http://www.eesom.com/go/867V2C6UVVPORPXB5XAY3R3ORYWXGMZS
- http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2
- http://www.vitanet.de/diabetes/ursachen-risikofaktoren
- Deutscher Diabetiker Test: http://drs.dife.de/test/de
Autor: Sindy Meding-Rösner – pm pflegemarkt.com GmbH